Auf nach Mumbai

Mumbai ist krass. Offiziellen Zahlen zufolge leben im Grossraum 22 Millionen Menschen, inoffiziell sind es wohl noch mehr. Übertragen auf deutsche Verhältnisse wäre es Nordrhein-Westfalen in einer Stadt.

Noch sind wir in einem der Vororte und bis zu unserem Hotel werden wir noch gut eineinhalb Stunden unterwegs sein. Doch schon reiht sich Hochhaus an Hochhaus.

Dabei gibt es vor allem im Zentrum der Stadt durchaus sehr charmante Ecken, viele von ihnen aus britischer Kolonialzeit.

Für viele Touristen ist das berühmte India Gate der erste Anlaufpunkt, für uns ist es das Rathaus.

Das Rathaus

Einst von den Briten erbaut, werden hier seit mehr als 150 Jahren die Geschicke der Stadt bestimmt. Stolz zeigt uns einer der Räte den historischen Sitzungssaal, nicht ohne zu erwähnen, dass Mumbai im Unabhängigkeitskampf eine wichtige Rolle spielte.

Der historische Sitzungssaal, im Hintergrund sind etliche Figuren aufgestellt, die im Kampf um Indiens Unabhängigkeit eine wichtige Rolle spielten

 

Besuchertribüne

Im Gespräch mit einigen Räten erzählen sie uns, was die dringendsten Probleme der Metropole sind. Schätzungsweise 60 Prozent der Einwohner leben in Slums. Es gibt kaum bezahlbaren Wohnraum, zum Teil habe Mumbai höhere Bodenpreise als New York. Die Stadt brauche dringend ein Verkehrskonzept und eine Lösung für den vielen Müll, erfahre ich. Dafür wird uns auch ein Modell präsentiert wie die Uferpromenade von Mumbai mal aussehen könnte.

Zukunftsmodell

Was ich besonders spannend finde ist das Krisenmanagementzentrum. In seiner Geschichte musste die Stadt schon etliche Krisen managen. Erdbeben, Tsunami, Überschwemmungen und einen Terroranschlag. Doch am meisten seien Erdbeben gefürchtet, erzählt man uns. Mehr als 5000 Überwachungskameras sollen helfen, die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen.

Überwachungskameras
Die neugeschaffene Aussichtsplattform vor dem Bahnhof

Das Rathaus befindet sich direkt neben einer der am meistfotografiertesten Gebäude Indiens, dem Zentralen Bahnhof. Damit die Touristen es sicher bewundern können, wurde vor einem Jahr extra eine Aussichtsplattform geschaffen.

Pani Puri und seine vielen Zutaten
So sieht es fertig aus…

Nach dem Rathausbesuch brauchen wir eine Stärkung. Pani Puri heißt die lokale Spezialität. Die in Fett gebackenen Bällchen sind innen hohl. Zum Essen werden sie aufgebrochen und mit diversen Zutaten aus süßem und salzigen Bestandteilen wie Mungbohnen, Kartoffeln, Erbsen, Dal (indische Linsen) und einer süßen Soße gefüllt und dann in einem Zug in den Mund geschoben. Ein interessantes Geschmackerlebnis, made in Mumbai. Sehr empfehlenswert!!!!!

 

Pondicherry

Die ehemalige französische Kolonialstadt liegt auf halber Wegstrecke auf meinem Rückweg von Tharangambadi nach Chennai.  Bis 1954 war die Stadt Hauptstadt Französisch-Indiens. Den französischen Einfluss merkt man bis heute. Ein nettes Städtchen, kein Wunder, dass sich hier viele Touristen tummeln.

Sehr beliebt: die Breite Strandpromenade
Im französischen Viertel
das Wahrzeichen der Stadt
im Park

 

Eingang zum Sri Aurobindo Ashram, dem geistigen Väter von Auroville, einer bekannten indischen Stadtkommune
Statue von Ambedkar Manimandapam, dem ersten indischen Justizminister und einer der Architekten der Indischen Verfassung. Er stammt aus der Kaste der Unberührbaren, was ihn zeitlebens zum Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit veranlasste
Sonnenuntergang über der Stadt